„Nie wieder!“ – Jusos erinnern an Kriegsende vor 75 Jahren

Am 08. Mai 1945 erging die Gesamtkapitulation des Deutschen Reiches und somit das Ende des zweiten Weltkrieges. Am heutigen Tage jährt sich dieses Ereignis und die Jusos Weser-Ems blicken auf die Bedeutung des Tages für uns heute.

„Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“- So lautet die Parole, mit der viele Menschen heute an das Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft erinnern. Vor dem Kriegsende lag nicht nur der zerstörerische zweite Weltkrieg, sondern auch die Verbrechen an Millionen Menschen, die in Schauprozessen, durchgeführt vor deutschen Gerichten, bei Kriegsverbrechen, durchgeführt durch deutsche Truppen oder nicht zuletzt in deutschen Konzentrationslagern qualvoll um ihr Leben gebracht wurden. Nach dem Ende dieser Zeit liegt eine Etappe zuvor nie dagewesenen Friedens für die Menschen in Europa. Unvorstellbar erscheint die Entwicklung seit Ende des zweiten Weltkrieges: Mit der Europäischen Union ging eine enge Zusammenarbeit von zuvor verfeindeten Staaten einher und sogar ein Europa der Reisefreiheit für alle Bürger*innen der EU.

Nie wieder Faschismus ist allerdings kein Zustand nach dem 05. Mai 1945 oder die Gewissheit, dass Ähnliches nie wieder passieren wird. Vielmehr verstehen wir es als antifaschistischen Auftrag zum Kampf gegen diese Menschenfeindlichkeit. Blicken wir nämlich auf die 75 Jahre seit Kriegsende zurück, dann sehen wir nicht nur die hellen Seiten der jüngeren Geschichte. An einem Tag, der wie kein zweiter für die Niederlage des Faschismus steht, ist es umso wichtiger daran zu erinnern, dass mit dem Ende des Krieges faschistisches, rassistisches und menschenverachtendes Gedankengut nicht aus unserer Gesellschaft verschwunden sind. Der 08. Mai steht auch dafür, dass die Aufarbeitung der Nazi-Herrschaft und die Aufklärung der Verbrechen bis heute andauern. Gerichtsverfahren, die nunmehr stattfinden zeigen auch deutlich, dass es neben bekannten Nazis aus der vordersten Reihe, auch diejenigen Verbrecher*innen gab, die bis heute unbehelligt unter uns Leben. Neben den Verbrecher*innen der damaligen Zeit, erleben wir aber auch heute neue Verbrechen, die auf die nationalsozialistische Ideologie zurückgreifen. Allein seit der Wiedervereinigung wird von über 200 Todesopfern rechtsextremer Täter*innen ausgegangen. Die Morde von Halle & Hanau, der NSU und der Lübke Mord zeigen deutlich, dass die Gefahr des Faschismus & Rassismus noch lange nicht gebannt ist.

Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus – Das ist für uns Hoffnung und Verpflichtung zugleich.